Reha-Ziele als Schlüssel zum Erfolg
Ob nach einem Schlaganfall, aufgrund einer Entwicklungsverzögerung oder nach einer OP – die Wege in die Reha sind vielfältig. Was aber alle Patient:innen brauchen, damit sie ihre Gesundheit nachhaltig verbessern, sind Reha-Ziele. Diese Ziele sind nicht nur Orientierungshilfe und Motivation, sondern die Basis für ihre Erfolge. Doch wie entstehen gute Reha-Ziele, und wie sorgt ein interdisziplinäres Team dafür, dass sie erreicht werden?

Ohne Reha-Ziele kein Reha-Erfolg
„Ein Ziel zu haben, auf das wir gemeinsam hinarbeiten, macht die Rehabilitation nicht nur effektiver, sondern auch motivierender“, erklärt Prim. Dr.in Nicola Knogler, stellvertretende Ärztliche Direktorin im Klinikum Bad Hall + Bad Schallerbach, Standort Bad Schallerbach. „Reha-Ziele legen wir individuell mit den Patient:innen fest“, berichtet sie. Sie orientieren sich an deren funktionellen, sozialen und emotionalen Bedürfnissen. Es ist wichtig, konkrete und realistische Ziele zu setzen, die den Betroffenen helfen, ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. „Unsere Patient:innen wissen selbst am besten, was sie für ein erfüllteres Leben brauchen. Unsere Aufgabe ist es, dieses Wissen mit medizinischen und therapeutischen Möglichkeiten zu verknüpfen“, erklärt Knogler.
Bestenfalls machen sich die Patient:innen schon vor Beginn des Aufenthalts Gedanken darüber, welche Ziele sie verfolgen möchten. Bei der Aufnahme-Untersuchung besprechen sie diese Wünsche und konkretisieren sie gemeinsam mit dem medizinischen Team. „Wichtig dabei ist es die Ziele weder zu hoch noch zu niedrig zu stecken, denn Reha ist ein Prozess, der Geduld erfordert. Kleine Schritte sind oft der Schlüssel zu langfristigem Erfolg,“ betont Knogler.

Reha-Ziele für alle Altersgruppen
Während bei Erwachsenen häufig die berufliche oder soziale Teilhabe im Vordergrund steht, liegt bei Kindern der Fokus auf motorischen oder psychosozialen Entwicklungsschritten. Bei Jugendlichen ist oft das Erreichen von Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zentral.
„Unsere Patient:innen wissen selbst am besten, was sie für ein erfüllteres Leben brauchen. Unsere Aufgabe ist es, dieses Wissen mit medizinischen und therapeutischen Möglichkeiten zu verknüpfen.“– Dr.in Nicola Knogler, Stv. Ärztliche Leiterin im Klinikum Bad Hall + Bad Schallerbach, Standort Bad Schallerbach
Aber wie gelingt es, dass auch jüngere Patient:innen an ihren Reha-Zielen festhalten und motiviert bleiben?
„Die Selbstmotivation junger Menschen ist nicht zu vergleichen mit der von erwachsenen Reha-Patient:innen. Durch einen spielerischen Ansatz gelingt es uns, die Kinder zur Therapie zu motivieren und Freude an ihrer neuen Selbstwirksamkeit zu erfahren. In der gerätegestützten Therapie nutzen wir altersgerechte Computerspiele, in den Gruppentherapien hilft uns das soziale Lernen, das Kinder und Jugendliche sehr motiviert“, beschreibt Prim. Dr.in Jutta Falger. Ärztliche Direktorin im kokon Bad Erlach.

Rehabilitation neu gedacht
Die Rehabilitation basiert auf dem biopsychosozialen Modell, das den Menschen ganzheitlich betrachtet – mit allen körperlichen, psychischen und sozialen Aspekten, die untrennbar miteinander verbunden sind. „Deswegen bedeutet Kompetenz für uns, medizinisches Fachwissen mit einer auf die Menschen ausgerichteten und beziehungsorientierten Gesundheitsversorgung zu verbinden“, erläutert Knogler.
Wie zeigt sich das in der Praxis?
„Durch enge Zusammenarbeit im Team,“ erklärt Falger. „Regelmäßige Besprechungen zwischen Ärzt:innen, Therapeut:innen und Pflegekräften stellen sicher, dass alle Beteiligten über den aktuellen Stand der Reha-Ziele informiert sind und die Therapien flexibel anpassen können. So können wir, auch auf kurzfristige Veränderungen oder Herausforderungen schnell reagieren und unseren Patient:innen die bestmögliche Unterstützung bieten.“
Ein erfolgreicher Reha-Aufenthalt endet nicht mit der Entlassung. Damit Fortschritte nachhaltig bleiben, müssen Patient:innen das Gelernte in ihren Alltag integrieren. Routinen, praktische Übungen und die Unterstützung durch das soziale Umfeld sind dabei essenziell. „Familie und Freund:innen können wertvolle Motivatoren sein, etwa bei Bewegung oder Ernährungsumstellungen“, betont Nicola Knogler. Besonders bei Kindern ist die Einbindung der Eltern entscheidend. „Eltern sind durch die Erkrankung ihres Kindes ebenfalls betroffen und müssen aktiv in die Reha einbezogen werden, damit Erlerntes im Alltag Bestand hat“, ergänzt Jutta Falger.
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