Erfolgreiche Reha dank Schmerz-Therapie
Viele Reha-Patient:innen leiden nach einer Lungen-OP, bei chronischen Stoffwechsel-Erkrankungen oder auch im Anschluss an eine erfolgreiche Krebs-Behandlung unter Schmerzen. Im Klinikum Bad Gleichenberg, das auf medizinische Reha in diesen drei Bereichen spezialisiert ist, ist Schmerz und dessen Behandlung deshalb ein zentrales Thema.

Dr. med. univ. Claudia Mandl-Eisner ist Fachärztin am Klinikum Bad Gleichenberg und Expertin für Schmerz-Medizin. Im ausführlichen Interview gibt sie interessante Einblicke zur Schmerz-Therapie und erklärt, welche Ansätze sie verfolgt, die bei den Patient:innen zu einer Schmerz-Verbesserung führen.
Warum spielt das Thema Schmerz auch in der Reha eine große Rolle?
Unser Klinikum Bad Gleichenberg ist ein Reha-Zentrum für Lungen-, Stoffwechsel- und Krebs-Erkrankungen. Unsere Patient:innen haben häufig das Ziel, wieder mehr Bewegung in ihren Alltag zu integrieren. Diese Ziele erreichen sie nachhaltiger und häufig auch schneller, wenn wir ihre Schmerz-Symptomatik verbessern.
Wie kann eine Reha Schmerz-Patient:innen genau helfen?
Aufklärung ist in der Reha ein großes Thema:
- Welche Schmerzmittel helfen gegen welche Schmerzart?
- Warum muss ich manche Schmerzmittel erst aufdosieren?
- Wie lange hält die Wirkung meines Schmerzmittels an?
- Warum macht Dosis-Reduktion keinen Sinn?
Das Ziel einer guten medikamentösen Schmerz-Therapie ist, die Balance zu finden zwischen guter Wirkung und akzeptablen Nebenwirkungen sowie das konsequente Absetzten von Medikamenten, die diese 2 wichtigen Kriterien nicht erfüllen. Eine gutes Vertrauensverhältnis zwischen Ärzt:innen und Patient:innen ist dabei das Um und Auf. In der Reha haben wir viel Zeit, um die Ein- oder Umstellung zu begleiten, Schmerzverläufe zu beobachten und Patient:innen optimal auf den Alltag vorzubereiten.
Welche Ansätze verfolgen Sie im Klinikum Bad Gleichenberg?
Wir wollen den Patient:innen vermitteln, dass sie selbst einiges zum Gelingen einer guten Schmerz-Therapie beitragen können. Natürlich mit unserer Unterstützung. In der Reha-Klinik arbeiten die Patient:innen nicht nur mit uns Mediziner:innen an der Schmerz-Verbesserung, es sind nahezu alle Berufsgruppen beteiligt, wie etwa Diätolog:innen, Psycholog:innen und Physiotherapeut:innen.
Einige Beispiele:
- Ein regelmäßiger, erholsamer Schlaf, aber auch ausreichendes Trinken verbessert chronische Schmerz-Prozesse.
- Stille Entzündungsprozesse durch falsche Ernährung hingegen verstärken diese auch.
- Geht es unserer Psyche gut oder besser, dann verbessert sich der Schmerz.
Gerade bei der Bewegungstherapie spielt Angst vor der Bewegung eine sehr große Rolle. Diese Angst erzeugt An- und Verspannung, die wiederum die Schmerz-Symptomatik verschlechtert. Unsere Therapeuten:innen sind darauf spezialisiert, das Vertrauen in den eigenen Körper wieder zu vermitteln und so die Angst abzubauen, damit unsere Patient:innen wieder Freude an der Bewegung finden. Ich finde auch den Zusammenhang von Schmerzempfinden und Hormonen, gerade in den Wechseljahren, sehr spannend. Schmerz ist individuell. Das bedeutet: All unsere Schmerz-Patient:innen haben ihre eigenen Geschichten, aber auch das individuelle Potential zur Verbesserung.
Wichtig ist, dass realistische Ziele erarbeitet werden, das ist in den seltensten Fällen die Schmerzfreiheit. Viel wichtiger ist das Wiederherstellen von Funktionen und das Akzeptieren eines vorhandenen, aber gut tolerablen, Schmerz-Levels.
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