Antientzündliche Ernährung –wie das richtige Essen Entzündungen im Körper beeinflussen kann.

Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Körpers – sie helfen, Verletzungen zu heilen und Infektionen zu bekämpfen. Doch wenn sich Entzündungen chronisch entwickeln, können sie zur Herausforderung werden und langfristig Krankheiten wie Rheuma oder auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Hier kann auch die Ernährung eine entscheidende Rolle spielen.

Welche Lebensmittel wirken entzündungshemmend – und welche nicht?
Bestimmte Nährstoffe können Entzündungen im Körper entweder verstärken oder abschwächen. Ein entscheidender Faktor ist die Wahl der Fettsäuren. Während Omega-3 Fettsäuren, die in fettem Fisch wie Lachs, Hering oder Makrele sowie in pflanzlichen Ölen wie Lein- und Walnussöl enthalten sind, entzündungshemmend wirken, gibt es auch Fettsäuren, die genau das Gegenteil bewirken. Dazu zählt die Arachidonsäure, die vor allem in tierischen Produkten wie fettem Fleisch, Eigelb oder Vollmilch enthalten ist. „Es ist sinnvoll, den Fleischkonsum zu reduzieren und vermehrt auf pflanzliche Alternativen zu setzen. Eine überwiegend pflanzliche Ernährung mit Milchprodukten – also eine sogenannte laktovegetabile Kost – kann helfen, Entzündungen zu verringern“, empfiehlt Elisabeth Höller, Diätologin im Klinikum Bad Gastein.

Elisabeth Höller, Diätologin im Klinikum Bad Gastein

Auch stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und ungesunde Fette, die zum Beispiel in Fast Food oder Fertigprodukten enthalten sind, können Entzündungen fördern. Stattdessen sollten frische, unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte den Speiseplan dominieren.

Antientzündliche Ernährung im Alltag – Erfahrungen nach dem Reha-Aufenthalt
Auch in unserer Kinder- und Jugendreha im kokon Bad Erlach spielt das Thema Ernährung eine wichtige Rolle. Vanessa, 14 Jahre alt, war aufgrund ihrer Rheuma-Erkrankung bei uns und hat während ihrer Rehabilitationviel über eine entzündungshemmende Ernährungsweise gelernt.

„Ich hatte mit den anderen aus der Gruppe einen Workshop mit den Diätolog:innen im kokon. Besonders überrascht hat mich, dass Sonnenblumenöl Entzündungen fördert – deswegen verwende ich jetzt Olivenöl.“

Vanessa, 14 Jahre alt,
Rheuma-Patientin
im kokon Bad Erlach

Seit ihrer Reha hat Vanessa ihre Ernährung bewusst angepasst: „Ich versuche, weniger Fleisch zu essen und verwende beim Kochen oft Linsen als Ersatz. Das ist manchmal schwierig, vor allem in der Schule kann ich mir das Essen ja nicht aussuchen. Zuhause machen meine Eltern aber mit, das hilft sehr.“

Kleine Veränderungen mit großer Wirkung
Eine entzündungshemmende Ernährung bedeutet nicht, sich strengen Regeln zu unterwerfen, sondern bewusste Entscheidungen zu treffen. Vanessa hat für andere Kinder und auch Erwachsene, die ihre Ernährung umstellen möchten, einen einfachen Rat: „Ich würde raten, einfach mal andere Lebensmittel auszuprobieren. Auch wenn sie nicht so gut klingen oder ausschauen – oft schmecken sie trotzdem richtig lecker! In meine Spaghetti gebe ich zum Beispiel statt Fleisch Linsen oder Thunfisch. Es ist nicht immer leicht, die Ernährung umzustellen, aber ihr schafft das schon!“

5 einfache Tipps für den Alltag

Mehr pflanzliche Lebensmittel:
Viel Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte essen

Die richtigen Fette wählen:
Lein-, Walnuss-, Raps- oder Olivenöl

Fisch statt Fleisch:
Fettreiche Seefische wie Lachs oder Makrele und auch heimische Fische wie Saibling oder Forelle

Verarbeitete Lebensmittel meiden:
Frisch kochen anstelle von Fertiggerichten

Auf eine gute Calciumversorgung achten:
Milchprodukte, grünes Gemüse und Nüsse integrieren

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