Achtsam Laufen: Wie Mindful Running Körper & Geist stärkt
Eine der Trendsportarten des letzten Jahres war Mindful Running. Doch was ist das genau und was bewirkt es? Wir verraten es Ihnen im Artikel.

Spätestens seit den viralen „very demure, very mindful“-Videos in den Sozialen Medien ist das Wort „mindful“ vielen bekannt. Doch was bedeutet es eigentlich und wie können wir es – abseits von unterhaltsamen Videos – für uns nutzen? Eine kurze Recherche mittels der Suchmaschine unseres Vertrauens ergibt: „Mindful“ bedeutet so viel wie aufmerksam. Es geht also darum, sich Dingen bewusst zu sein. Um es mit einem anderen Wort, das gerade im Gesundheitsbereich sehr beliebt ist, auszudrücken: achtsam sein. Sehen wir uns an, was das genau bedeutet:
achtsam; Adjektiv, gehoben
Bedeutung: aufmerksam, genau, gründlich, sorgfältig, umsichtig, vorsichtig, wachsam
Mindful Running ist also eine bewusste und achtsame Art der Bewegung. Ob Sie besonders schnell oder langsam laufen, ist dabei nebensächlich. Wichtig ist, dass Sie im Hier und Jetzt sind. Oder anders gesagt: dass Sie sich Ihres Körpers, Ihrer Atmung, Ihrer Stimmung und Ihren Gefühlen während des Laufens bewusst sind oder machen. Die Königsklasse bei Mindful Running ist, wenn Sie neben der Aufmerksamkeit für den eigenen Körper und das eigene Wohlbefinden auch noch Ihre Umgebung achtsam wahrnehmen. Was das genau bewirkt, wie das genau aussehen kann und einige Tipps unserer Psycholog:innen und Sportwissenschafter:innen zur Trendsportart haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Wie geht das mit der Achtsamkeit? Worauf können Sie achten?
- Wenn Gedanken auftauchen, lassen Sie sie kommen und ziehen – ohne zu werten. Alles hat Platz und darf sein.
- Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung: Atmen Sie tief ein und aus. Wie fühlt sich der Atemzug und die Luft in Ihrer Lunge an?
- Fokussieren Sie sich auf verschiedene Regionen Ihres Körpers und wie sich diese während des Mindful Runnings anfühlen, z. B. Ihre Füße in Ihren Schuhen oder das Gefühl des Untergrundes, auf dem Sie sich bewegen.
- Nehmen Sie Ihre Umgebung aktiv wahr: Was können Sie sehen und hören? Wie riecht die Luft und die Umgebung, in der Sie sich bewegen? Was hören Sie? Dabei zählen sowohl Ihre eigenen Körper- als auch die Umgebungsgeräusche.
Gut zu wissen: Probieren Sie es langsam aus und stressen Sie sich nicht. Zu Beginn können Sie sich vermutlich nur auf einen der Punkte fokussieren. Mit Zeit und Übung, fällt es Ihnen immer leichter, mehreren Bereichen nacheinander Aufmerksamkeit zu schenken, während Sie sich bewegen.
Was hat es mit der Achtsamkeit auf sich? Wie hilft Ihnen das konkret weiter?
Studien belegen, dass Achtsamkeitstraining effektiv, also wirksam, ist. Regelmäßiges Training verbessert Ihre Fähigkeit, mit Stress umzugehen. Das ist für Körper und Geist gesund und steigert Ihr Wohlbefinden.
Was kann Ihnen dabei helfen, achtsam zu sein?
Nutzen Sie Affirmationen, um sich im Moment zu verankern. Das sind kurze, positive und einfache Ich-Sätze. Sie fördern Achtsamkeit und halten Ihren Fokus im Hier und Jetzt, zum Beispiel:
„Ich bin hier. Ich bin ruhig und entspannt. Ich spüre meinen Körper. Ich spüre meinen Atem.“

Warum ist Bewegung an der frischen Luft so wichtig für Geist und Körper?
Viele Studien, aber auch persönliche Erfahrungsberichte unserer Mitarbeiter:innen und Patient:innen, belegen sowohl statistisch als auch anekdotisch, dass Stress und Anspannung sinken. Im Gegenzug erhöhen sich die Lebensqualität, das Energielevel und das Wohlbefinden. Auch auf depressive Episoden hat Bewegung in der Natur einen positiven Einfluss.
Wie finden Sie das passende Tempo für sich? Woran erkennen Sie, dass Sie sich zu viel abverlangen?
Es ist vermutlich selbsterklärend, dass Ihnen Bewegung guttun soll. Besonders, wenn Sie gerade erst damit anfangen, kann sich Sport herausfordernd anfühlen. Achten Sie daher auf diese Anzeichen, um gesunde von ungesunder Belastung für Körper und Geist zu unterscheiden:
Gesunde Belastung
- Positive Herausforderung
- Freude an der Bewegung
- Muskeln (leicht) spürbar
- Schnelle Atmung ok, sprechen möglich
- Schweiß, Anstrengung, mildes Unwohlsein
Ungesunde Belastung
- Überfordernder Wettbewerb
- Stress wegen der Bewegung
- Schmerzen in den Muskeln
- Schnappatmung, kein sprechen mehr möglich
- Schwindel, Übelkeit, starkes Unwohlsein

Gefahren, die Sie beim Mindful Running bewusst vermeiden können und sollen
Lassen Sie sich nicht ablenken – besonders Sorgen, Ängste oder Ihr Handy können Ihnen beim Mindful Running in die Quere kommen. Eine Möglichkeit, damit umzugehen, ist, die Gedanken bewusst beiseite zu schieben:
„Diese Sorgen sind später dran. Jetzt bin ich hier, bei mir. Jetzt laufe ich“.
Wenn Sie beim Laufen auf Musik nicht verzichten können, oder Ihre Schritte tracken möchten, können Sie auf Ihrem Handy einen entsprechenden Modus einschalten.
Mindful Running – mehr als ein Trend
Mindful Running ist mehr als nur ein Trend – es ist eine Einladung, sich selbst und Ihre Welt um sich bewusst wahrzunehmen. Wenn Sie achtsam laufen, hören Sie nicht nur auf Ihren Körper, sondern auch auf das, was Ihnen im Alltag vermutlich oft entgeht: den Klang der Natur, den Rhythmus Ihres Atems und die Kraft, die in Ihnen steckt. Probieren Sie es aus – in Ihrem eigenen Tempo. Wir hoffen, Sie entdecken dabei nicht nur die Freude an der Bewegung, sondern auch ein Stück mehr Zufriedenheit, Ruhe und Energie. Also: Schnüren Sie Ihre Schuhe, atmen Sie tief ein und aus, und laufen Sie los – im Hier und Jetzt. Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden warten auf Sie!

Themen, die uns beschäftigen
Neuigkeiten rund um unsere Reha-Kliniken und die Klinikum Austria Gesundheitsgruppe.
Der Klinikum
Austria Newsletter
Melden Sie sich jetzt für den Klinikum Austria Newsletter an und erhalten Sie stets die neuesten Nachrichten aus der Welt der Reha.