Achtsam Laufen: Wie Mindful Running Körper & Geist stärkt

Eine der Trendsportarten des letzten Jahres war Mindful Running. Doch was ist das genau und was bewirkt es? Wir verraten es Ihnen im Artikel.

Klinikum Austria Mindful Running Wald Bewegungsgruppe

Spätestens seit den viralen „very demure, very mindful“-Videos in den Sozialen Medien ist das Wort „mindful“ vielen bekannt. Doch was bedeutet es eigentlich und wie können wir es – abseits von unterhalt­samen Videos – für uns nutzen? Eine kurze Recherche mittels der Such­maschine unseres Vertrauens ergibt: „Mindful“ bedeutet so viel wie aufmerksam. Es geht also darum, sich Dingen bewusst zu sein. Um es mit einem anderen Wort, das gerade im Gesundheits­bereich sehr beliebt ist, auszudrücken: achtsam sein. Sehen wir uns an, was das genau bedeutet:

achtsam; Adjektiv, gehoben
Bedeutung: aufmerksam, genau, gründlich, sorgfältig, umsichtig, vorsichtig, wachsam

Mindful Running ist also eine bewusste und achtsame Art der Bewegung. Ob Sie besonders schnell oder langsam laufen, ist dabei neben­sächlich. Wichtig ist, dass Sie im Hier und Jetzt sind. Oder anders gesagt: dass Sie sich Ihres Körpers, Ihrer Atmung, Ihrer Stimmung und Ihren Gefühlen während des Laufens bewusst sind oder machen. Die Königs­klasse bei Mindful Running ist, wenn Sie neben der Aufmerksam­keit für den eigenen Körper und das eigene Wohl­befinden auch noch Ihre Umgebung achtsam wahr­nehmen. Was das genau bewirkt, wie das genau aussehen kann und einige Tipps unserer Psycho­log:innen und Sport­wissen­schafter:innen zur Trend­sport­art haben wir hier für Sie zusammen­gefasst.

Klinikum Austria Achtsamkeit

Wie geht das mit der Achtsamkeit? Worauf können Sie achten?

  • Wenn Gedanken auftauchen, lassen Sie sie kommen und ziehen – ohne zu werten. Alles hat Platz und darf sein.
  • Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung: Atmen Sie tief ein und aus. Wie fühlt sich der Atemzug und die Luft in Ihrer Lunge an?
  • Fokussieren Sie sich auf verschiedene Regionen Ihres Körpers und wie sich diese während des Mindful Runnings anfühlen, z. B. Ihre Füße in Ihren Schuhen oder das Gefühl des Unter­grundes, auf dem Sie sich bewegen.
  • Nehmen Sie Ihre Umgebung aktiv wahr: Was können Sie sehen und hören? Wie riecht die Luft und die Umgebung, in der Sie sich bewegen? Was hören Sie? Dabei zählen sowohl Ihre eigenen Körper- als auch die Umgebungs­geräusche.

Gut zu wissen: Probieren Sie es langsam aus und stressen Sie sich nicht. Zu Beginn können Sie sich vermutlich nur auf einen der Punkte fokussieren. Mit Zeit und Übung, fällt es Ihnen immer leichter, mehreren Bereichen nacheinander Aufmerk­sam­keit zu schenken, während Sie sich bewegen.

Was hat es mit der Achtsamkeit auf sich? Wie hilft Ihnen das konkret weiter?

Studien belegen, dass Achtsam­keits­training effektiv, also wirksam, ist. Regelmäßiges Training verbessert Ihre Fähigkeit, mit Stress umzugehen. Das ist für Körper und Geist gesund und steigert Ihr Wohl­befinden.

Was kann Ihnen dabei helfen, achtsam zu sein?

Nutzen Sie Affirmationen, um sich im Moment zu verankern. Das sind kurze, positive und einfache Ich-Sätze. Sie fördern Achtsam­keit und halten Ihren Fokus im Hier und Jetzt, zum Beispiel:

„Ich bin hier. Ich bin ruhig und entspannt. Ich spüre meinen Körper. Ich spüre meinen Atem.“

Klinikum Austria Mindful Running Wald Spaziergang

Warum ist Bewegung an der frischen Luft so wichtig für Geist und Körper?

Viele Studien, aber auch persönliche Erfahrungs­berichte unserer Mitarbeiter:innen und Patient:innen, belegen sowohl statistisch als auch anekdotisch, dass Stress und An­spannung sinken. Im Gegen­zug erhöhen sich die Lebens­qualität, das Energie­level und das Wohl­befinden. Auch auf depressive Episoden hat Bewegung in der Natur einen positiven Einfluss.

Wie finden Sie das passende Tempo für sich? Woran erkennen Sie, dass Sie sich zu viel abverlangen?

Es ist vermutlich selbst­erklärend, dass Ihnen Bewegung guttun soll. Besonders, wenn Sie gerade erst damit anfangen, kann sich Sport heraus­fordernd anfühlen. Achten Sie daher auf diese Anzeichen, um gesunde von ungesunder Belastung für Körper und Geist zu unter­scheiden:

Gesunde Belastung

  • Positive Herausforderung
  • Freude an der Bewegung
  • Muskeln (leicht) spürbar
  • Schnelle Atmung ok, sprechen möglich
  • Schweiß, Anstrengung, mildes Unwohlsein

Ungesunde Belastung

  • Überfordernder Wettbewerb
  • Stress wegen der Bewegung
  • Schmerzen in den Muskeln
  • Schnappatmung, kein sprechen mehr möglich
  • Schwindel, Übelkeit, starkes Unwohlsein
Klinikum Austria Mindful Running Sorgen Ängste Ablenkungen

Gefahren, die Sie beim Mindful Running bewusst vermeiden können und sollen

Lassen Sie sich nicht ablenken – besonders Sorgen, Ängste oder Ihr Handy können Ihnen beim Mindful Running in die Quere kommen. Eine Möglich­keit, damit umzugehen, ist, die Gedanken bewusst beiseite zu schieben:

„Diese Sorgen sind später dran. Jetzt bin ich hier, bei mir. Jetzt laufe ich“.

Wenn Sie beim Laufen auf Musik nicht verzichten können, oder Ihre Schritte tracken möchten, können Sie auf Ihrem Handy einen ent­sprechenden Modus einschalten.

Mindful Running – mehr als ein Trend

Mindful Running ist mehr als nur ein Trend – es ist eine Einladung, sich selbst und Ihre Welt um sich bewusst wahr­zu­nehmen. Wenn Sie achtsam laufen, hören Sie nicht nur auf Ihren Körper, sondern auch auf das, was Ihnen im Alltag vermutlich oft entgeht: den Klang der Natur, den Rhythmus Ihres Atems und die Kraft, die in Ihnen steckt. Probieren Sie es aus – in Ihrem eigenen Tempo. Wir hoffen, Sie entdecken dabei nicht nur die Freude an der Bewegung, sondern auch ein Stück mehr Zufrieden­heit, Ruhe und Energie. Also: Schnüren Sie Ihre Schuhe, atmen Sie tief ein und aus, und laufen Sie los – im Hier und Jetzt. Ihre Gesund­heit und Ihr Wohl­befinden warten auf Sie!

Klinikum Austria Mindful Running Schuhe schnüren

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